Polemik, Angst und Gruselgeschichten.
Der Herr von der Technik T-Mobil wird nach einem recht persönlichen
Auftakt schnell sachlich und bewertet das Baurecht. Doch da hätte er
sich besser informieren sollen, denn bei Bauwerken wird in der
Genehmigung sehr wohl die Immissionen, oder genauer die Emissionen
eines geplanten Bauwerks betrachtet, und das Baurecht und - Ordnung
steuert das gesamte Verfahren.
Das ist bei Lärm, Abgas und vielen anderen Auswirkungen Standart.
Nur bei dem Sache Mobilfunk herrscht in grossen Teilen Narrenfreiheit
der Betreiber, die Baurecht beugen dürfen und Behörden dabei zumindest
die Augen zu drücken.
Wenn das die Erfahrung der Leute bei der T- mobile ist, ist sein
Standpunkt, dass Mitsprache im Baurecht und Bauordnung nicht zu suchen
haben klar und verständlich.
Wir Bürger sind der Markt, oder das Milchvieh und der Betriebsleiter
entscheidet über das Futter, den Stall und den Rest.
Doch scheinbar wird in diesem Land völlig vergessen, dass dieses Land
Bürger beherbergt, die nicht nur hier leben möchten und Bittsteller
sind, sondern dass alle Gewalt im Staate von diesem Volk ausgeht.
Dass ein Techniker bei den Erfahrungen mit einer komplexen, nicht in
einfache Rechenmodelle pressbaren, realen Welt und Gesellschaft den
Kopf schüttelt, ist nur zu gut nachzuvollziehen, doch was sollen die
Bürger sagen, wenn rund um den Mobilfunkmasten Leute erkranken, an
Krebs sterben, und es nur im engen Umkreis um die Sender diese
Häufungen gibt, wie auch in unserem kleinen Dorf das zwischenzeitlich
6 Krebstode ausschließlich im engen Kreis um die Antenne zählen musste?
Wir Bürger wurden vor Jahren mit einer Selbstverpflichtungserklärung
gegenüber dem Kanzler aus wirtschaftlichen Gründen abgefertigt, dafür
bekam die Mobilfunkindustrie keine Grenzwertabsenkung. Doch wo werden
die für die Bürger relevanten Verpflichtungen eingehalten, wo wird in
der Nähe von Schulen nicht installiert, oder wie wieder bei uns,
direkt neben dem Kindergarten, Sektorantenne genau darauf
ausgerichtet? Wo ist das flächendeckende Messnetz?
Wer ernsthaft diskutieren möchte, der sollte primär in der Lage sein,
die Realität zu betrachten und erst danach versuchen zu bewerten oder
zu beurteilen. Und neben den immer drastischeren Hinweisen aus der
Wissenschaft, dass die Grundlage der Grenzwertfindung unter Merkel
spätestens seit den Ergebnissen der REFLEX- Studie kaum mehr haltbar
ist, erleben wir Bürger bereits die Folgen.
Von einem Techniker erwarte ich, technische Lösungsvorschläge und
keine halbphilosophischen Abhandlungen, die mit einem Schuss
Populismus angereichert sind.
Und von einem Techniker erwarte ich weiter, dass er die Warnungen der
vielen Ärzte im Land ernst nimmt und nicht auf die rechtliche
Situation ausweicht oder polemisiert.
Da wusste bereits 1991 die Strahlenschutzkommission von gesicherten
Schäden bei SAR Werten von 0,01 W/kg bei gepulster Hochfrequenz, und
kein Techniker denkt an Lösungen wie der Handynutzer seine Belastung
unter diesen Wert bekommt, und belastet die Leute mit bis zu 2 W/kg.
Ist ja zulässig!
Warum muss ich als Architekt vorschlagen, dass man die Sende- und
Empfangseinheiten der Mobilfunksender trennen könnte, und damit viel
vom Konfliktpotential Mobilfunkstation entschärfen könnte?
Oder um es an seinem Beispiel deutlich zu machen, Tankstellen
ausserhalb belasten die Gesundheit der Anwohner, die wissenschaftlich
übrigens nachgewiesen ist, deutlich weniger, und wenn die Autofahrer
ihren Sprit auf ihrer regulären Heimfahrt an der Gemeindegrenze
bekommen, könnten alle glücklich sein, und es wäre ökologisch.
Wären direkt bei den Nutzern die reinen Handyempfänger, könnte ein
Handynutzer mit minimaler Belastung seinen Kommunikationsadapter ans
Ohr halten, die Anwohner beruhigt schlafen, und das Handy von einem
entfernten oder leitungsreduzierten Sender gut versorgt werden.
Das wäre eine Belastungsreduzierung für alle, bei Nutzen für alle und
einer betriebswirtschaftlichen Komponente, die das sogar finanzieren
könnte.
Wenn interessiert es? Bisher niemand auf Betreiber- oder
Politikerseite!
Und wer heute schon glaubt den volkswirtschaftlichen Nutzen der Handys
anführen zu müssen, sollte vorsichtshalber die wissenschaftlichen
Arbeiten rund um die kognitiven Beeinträchtigungen durch die
Handynutzung und der Mikrowellenbestrahlung ansehen, und mal darüber
nachdenken, ob die Ergebnisse der Pisastudie, die erschreckenden
Berichte von Lehrern, und das regelmässige Scheitern von
anspruchsvollen Aufgaben im Land, wie der Mauterfassung, nicht
irgendetwas mit der Bestrahlung und Handynutzung zu tun haben.
Erst letzte Woche berichteten Forscher, dass alleine SMS Nutzung die
kognitiven Fähigkeiten 2,5 mal stärker beeinträchtigt als der
Haschischkonsum, der traditionell ja bereits als dumm machend
angesehnen wird.
Viele Grüße aus Westhausen!
Bernd Schreiner
Freier Architekt (AKT) und Baubiologe (IBN)
Architektur[werk]Statt
Dipl.Ing(fh) M. & B. Schreiner
Hauptstrasse 106
98663 Westhausen
Quellen und Hinweise:
Zitat SSK:
Bundesanzeiger
Nr. 43 vom 03. März 1992, – Veröffentlichungen der
Strahlenschutzkommission, Band 24)
Über
spezielle Effekte, die nicht auf der Erwärmung beruhen, wird in der
Literatur seit unge-fähr
15 Jahren berichtet. Wenn eine Hochfrequenzstrahlung mit einer anderen
Frequenz ampli-tudenmoduliert
ist, können Feldwirkungen auftreten, welche bei unmodulierter
Strahlung nicht
existieren. Es handelt sich meistens um Veränderungen der
Permeabilität von Zellmembranen.
Beispielsweise wurde festgestellt, daß bei einer HF-Strahlung mit
einer Frequenz von 147
MHz, die mit Frequenzen zwischen 6 und 20 Hertz moduliert war, der
Kalziumausstrom aus
Zellkulturen bei bestimmten Frequenzen signifikant (um 10 bis 20 %)
erhöht war.
Insgesamt wurde eine komplexe Abhängigkeit dieser Effekte von
Intensität und Frequenz be-obachtet,
wobei spezielle Frequenzbereiche besonders wirksam sind. Die
Membraneffekte wur-den
vielfach bestätigt, so daß ihre Existenz heute als gesichert gilt.
Hervorzuheben ist, daß die
SAR-Werte hierbei teilweise kleiner als 0,01 W/kg sind und damit
erheblich unterhalb ther-misch
relevanter Intensitäten liegen.
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Mobilfunk-Emissionen und Gedächtnisleistungen "Gibt es
eine Beeinträchtigung der mentalen Prozesse durch gepulste Felder?";
Dr. rer.nat. et med.habil. Rüdiger Maier, Klinik für
Kommunikationsstörungen, Universität Mainz, Tel.: 06131-17-2202,Fax:
06131-17-47-2202
Zusammenfassung
In einer Pilotstudie sollte überprüft werden, ob
elektromagnetische Felder, wie sie bei Mobil- Telefonen auftreten, den
Regenerationsprozess kognitiver Prozesse beeinträchtigen. Die
Untersuchungen erfolgten in einem elektrophysiologischen Labor, in dem
elf Probanden in einer Ruhephase zeitlich begrenzt (50 Minuten)
gepulsten Feldern (GSM-Standard) ausgesetzt waren. Zur Objektivierung
der kognitiven Leistungen fand das psychophysiologische Verfahren zur
Bewertung der OrdnungsschwelleÒ (OS) Verwendung.
In der Testsituation erbrachten neun der Probanden nach Feldemission
im Vergleich zur Referenzsituation (ohne Feldemission) eine
reduzierte mentale Regeneration. Die Untersuchung ergab, dass
die Probanden auf Einwirkung gepulster elektromagnetischer Felder mit
einem kognitiven Leistungsabfall reagieren, was sich im
Test in einer Steigerung der Ordnungsschwellen widerspiegelt.
Herrn Prof. Dr. Hommel, Institut für Medizinische Statistik,
Univ.-Mainz, sei für fachliche Beratung gedankt. Herrn Dr. L. v.
Klitzing danke ich für die Unterstützung bei der Messwerterfassung in
seinem Labor.
Wir wussten es ja schon immer - Rauchen macht dumm! Vor allem wenn es
Haschisch ist. Beim Rauchen eines Joints sinkt der Intelligenzquotient
um vier Prozent. Das allerdings entlockt Forschen der Universität
London nur ein müdes Lächeln. Nicht das sie rauschgiftsüchtig sind.
Sie haben einen viel schlimmeren Angreifer auf die Leistungsfähigkeit
der Gehirne ausgemacht: E-Mail und SMS.
Computer & Kommunikation · 02.07.2005
dradio.de
URL: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/391470/